ePetition unterzeichnen

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat vor kurzem Pläne vorgestellt, nach denen Selbständige ab 2013 verpflichtet werden sollen, unabhängig von ihrem Einkommen monatlich 350 bis 450 Euro Rentenversicherung zu zahlen.

Während ich finde, dass viele Selbstständige sich früher mit dem Thema Altersabsicherung beschäftigen sollten und sich auch eine entsprechende Versicherung zulegen sollten, halte ich nichts von dem Pflichtbetrag, den sich das Ministerium vorstellt. Für viele Freie ist das nicht zu schaffen.

Wer ähnlich denkt oder andere Einwände gegen diese Versicherungspflicht hat, kann noch bis zum 22. Mai die ePetition dagegen unterzeichnen:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3Bsa%3Ddetails%3Bp...

Posted

Leben in der Filter Bubble

Ich arbeite gerade an einem Artikel über Suchmaschinen, die eine anonyme Websuche ermöglichen, unter anderem DuckDuckGo.com. Bei der Recherche bin ich auf einen TED-Talk gestoßen, den der Polit-Aktivist Eli Pariser im Februar 2011 gegeben hat und den ich sehr spannend fand - gerade vor dem Hintergrund, dass ich das Internet oft als Recherchequelle nutze.

Thema des Vortrags ist, was Pariser die "Filter Bubble" nennt. Darüber hat er, ebenfalls im vergangenen Jahr, ein Buch mit dem Titel "The Filter Bubble - What the internet is hiding from you" veröffentlicht. Wie der Titel schon andeutet, geht es darum, dass Suchmaschinen und andere Websites die Interessen und Suchpräferenzen von Usern auswerten und personalisieren - sie legen einen maßgeschneiderten Filter für uns an.

Eine Standardsuche gebe es auf Google nicht mehr, erklärt Pariser im TED-Talk und zitiert den ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt: "It will be very hard for people to watch and consume something that hasn't in some sense been tailored for them." 

Dazu könnte man jetzt sagen: Super, dank meines Filters komme ich ohne Umwege zu den Informationen, die mich am meisten interessieren. Das hat in der Tat praktische Seiten, ist aber auch problematisch, wie Pariser richtig anmerkt: "Your filter bubble is your personal unique universe of information that you live in online. What's in your filter bubble depends on who you are and what you do. But the thing is: You don't get to decide what gets in and - more importantly - you don't see what gets edited out." Die Filterblase mache es schwer, mit anderen Meinungen in Kontakt zu kommen oder ausgewogen informiert zu werden, kritisiert er.

Um das zu verdeutlichen, erzählt Pariser von einer Google-Suche, die zwei seiner Freunde während des arabischen Frühlings gestartet haben. Beide googelten das Wort "Egypt". Während Freund A Nachrichten zu den politischen Ereignissen erhielt, wurden bei Freund B hauptsächlich allgemeine Infos über das Land und touristische Ziele gelistet. 

Pariser sieht das als eine Art Zensur und fordert transparente Algorithmen sowie die Möglichkeit für User, ihre Präferenzen selbst festzulegen.

Hier geht's zum TED-Talk: http://www.thefilterbubble.com/ted-talk  

 

Die Schönheit leerer Teller

Kleiner Nachtrag zu Moritz Guth, den ich kürzlich in einer Audio-Slideshow porträtiert habe. Er kann nicht nur exzellent kochen, sondern fotografiert auch gut. Wenig überraschend haben seine Motive oft etwas mit Essen zu tun: Seit einigen Monaten fotografiert er in Restaurants und Cafés seine leer gegessenen Teller. Klingt banal, ist aber sehr hübsch anzuschauen. An der Bilderserie gefällt Moritz vor allem, dass sie "Platz für das Alltägliche lässt". 

Hier also meine dringende Empfehlung zum Besuch von http://what-i-ate.posterous.com 

Am Thema vorbei

Gerade habe ich die Podiumsdiskussion „Journalismus im Netz“ im Rahmen des KörberForums Kehrwieder 12 online mitverfolgt. Wie eine Zuhörerin in der Fragerunde in der zweiten Stunde der Veranstaltung richtig bemerkte: Bei der Diskussion ging es kaum um das Thema Onlinejournalismus, sondern hauptsächlich darum, wie er den Printjournalismus verändert.

Nach dieser Kritik aus dem Publikum ging es dann ein wenig um Social Media – wie sie den Dialog verändern, wie sie Journalisten als Recherchequelle dienen und wie sie das Verhältnis Sender-Empfänger umgekrempelt haben. Das Bild von der Kommunikationsrevolution wurde bemüht.

Es wäre spannend gewesen, bei einer Diskussion über „Journalismus im Netz“ etwas über neue, tatsächlich gut funktionierende (soll heißen rentable) journalistische Geschäftsmodelle im Onlinebereich zu erfahren. Und auch die technischen wie erzählerischen Qualifikationen, die Online-Journalisten brauchen, hätten auf dem Podium Platz finden sollen. Erwähnt wurde aber nur, dass Journalisten die Fähigkeit und Bereitschaft mitbringen müssen, auf den Dialog mit Lesern einzugehen, der sich online ja viel schneller entwickle. 

Nun denn, es blieb also größtenteils beim Gespräch über das Verhältnis von Print und Online. Hier zwei der für mich interessantesten Zitate des Abends:

„Alle großen Kommunikationsinnovationen der vergangenen Jahre – Wikipedia, craigslist und Facebook, um nur einige zu nennen – sind jenseits der großen Medienkonzerne entstanden. Das zeigt: Die Innovationsbereitschaft und die Bereitschaft, sich selbst in Frage zu stellen, war bisher bei Printprodukten – ich sag es mal – überschaubar. Das ändert sich gerade und es ist auch höchste Zeit.“ Dominik Wichmann

„Dass viele Exklusivnachrichten immer noch aus den Printmedien kommen, hat auch ökonomische Gründe. Printredaktionen können ihre Journalisten rausschicken und vor Ort lange recherchieren lassen. Dafür fehlen Onlinemedien oft noch die Ressourcen.“ Nikolaus Röttger

Das Podium: Wolfgang Kracht (stellvertretender Chefredakteur SZ), Dominik Wichmann (Stern), Nikolaus Röttger (Business Punk), Frida Thurm (Schülerin der Henri-Nannen-Schule) und Henrike Maier (Europe & Me)

Noch ist der Livestream nicht zum Abruf bereitgestellt. Passiert aber bestimmt noch - hier:

http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/programm/videos-livestream.html 

Geld verdienen im Netz - ein Einstieg

Kollegen, die einen guten Einstieg in das Thema Onlinejournalismus suchen und noch keinen gefunden haben, empfehle ich die (vierteilige) Präsentation "Geld verdienen im Netz" von Medienjournalistin Ulrike Langer. In nachvollziehbaren Schritten macht sie klar, dass Aussitzen die falsche Strategie ist, wenn man als Freier überleben will. 

Ihr Fazit schonmal vorab: Freie Journalisten müssen unternehmerischer denken. Dazu gehört es laut Langer, Präsenz im Netz zu zeigen und dort zu einer eigenen Marke zu werden. Hier bleibt sie nicht abstrakt, sondern gibt konkrete Tipps, wie Journalisten das am besten anstellen. Welche das sind? Siehe:

http://www.slideshare.net/mauisurfer/geld-verdienen-im-netz-teil-1

http://www.slideshare.net/mauisurfer/geld-verdienen-im-netz-teil-2

http://www.slideshare.net/mauisurfer/geld-verdienen-im-netz-teil-3

http://www.slideshare.net/mauisurfer/geld-verdienen-im-netz-teil-4

Mal wieder was Neues

Prima! Meine Anmeldung für den Workshop Datenjournalismus an der Freien Journalistenschule in Berlin wurde bestätigt. In diesem Bereich habe ich bisher noch keine Erfahrungen gemacht und freue mich, das Anfang Mai nachzuholen.

Viele freie Plätze gab es nicht mehr. Wer es trotzdem noch versuchen will: http://bit.ly/yfgwPy

Neues aus dem Berliner Leben

Kurz vor Ostern ist die neue "berlinerleben" erschienen. Die Themen, die ich für das Kundenmagazin der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG bearbeitet habe, fand ich wieder überaus abwechslungsreich und spannend.

Mein Favorit ist definitiv die Begegnung mit der 90-jährigen Schriftstellerin Ursula Ziebarth, die ich im Artikel "Zimmer, Küche, Welt" beschreibe (Seite 6). Außerdem habe ich über Sanierung unter Denkmalschutzbedingungen (S. 8-11) und altersgerechtes Wohnen bei der GEWOBAG (S. 12-15) berichtet.

Wer's nachlesen will, findet die "berlinerleben" hier:

http://www.gewobag.de/kundenmagazin-49,19.html   

Vielleser, freut euch!

Synergien auf hohem Niveau schaffen, nennt man das wohl. Die Verlage Condé Nast, Hearst Corporation, News Corporation, Meredith und Time Inc. machen gemeinsame Sache. Auf der Website www.nextissue.com bieten sie 31 Toptitel aus ihrem Portfolio als ePaper für Tablets an. Neben The New Yorker sind auch People und Time mit dabei.

Insgesamt sind die Themen Politik und Wirtschaft kaum vertreten, Lifestyle- und Sportmagazine befinden sich klar in der Überzahl. Das Ganze gibt es in der Basic-Version zu einer Leseflatrate von $9,99 und Unlimited für $14,99. Ob ich mal die Kreditkarte zücken soll?

Übrigens: Die Next Issue-App funktioniert laut Website bisher auf allen Android-Tablets. iPad: "Coming Soon". Vielleicht gefällt Apple die (Eigen)Initiative der Verlage nicht wirklich, schließlich betreibt der Konzern mit seinem Newsstand selber ein Online-Kiosk für Magazine und Zeitschriften.

Posted