Auf der Leseliste

Eine Bachelorarbeit zum Thema Crowdfunding im Journalismus steht ganz oben auf meiner Leseliste. Nachdem ich mich vor kurzem schlau gemacht habe, welche Perspektiven sich daraus für die Wissenschaft ergeben (siehe Post vom 21.3.), bin ich gespannt zu verfolgen, was sich auf diesem Gebiet für den Journalismus entwickeln wird.

Wer die Arbeit von Linda Wehly auch lesen möchte, findet hier das PDF:

http://mediafunders.net/projekt/wp-content/uploads/2012/03/Bachelorarbeit_Lin...

Crowdfunding in der Wissenschaft

Diesen Artikel wollte ich schon längst gepostet haben... Aber besser spät als nie. Hier also mein Artikel über Crowdfunding als Finanzierungsmethode in der Wissenschaft.

Ich bin sehr gespannt, wie sich Crowdfunding in Deutschland weiterentwickeln wird. Dass es längst nicht mehr - wie zu Beginn - ein Finanzierungsinstrument für die Kreativwirtschaft ist, zeigen die vielen neuen Plattformen, die gerade hierzulande auch für andere Zielgruppen entstehen. Für Journalisten ist die Plattform Media Funders eine Möglichkeit. Das Projekt will unabhängigen Journalismus fördern: http://mediafunders.net/projekt/

Näher ran an die Leser

"Help shape the Guardian's news coverage by talking to our editors and reporters about upcoming stories as we work on them." So lautet die Essenz eines Experiments, auf das sich die britische Tageszeitung The Guardian im vergangenen Oktober eingelassen hat. 

Worum geht es genau? In Kürze: Der Guardian hat sein Newsdesk für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Nachrichtenredakteure stellen die Themen, an denen sie gerade arbeiten, online und aktualisieren die Tabelle kontinuierlich. Wohl gemerkt: Die Redaktion lässt sich in die Karten gucken, bevor die Storys rausgehen. Das finde ich ziemlich spektakulär.

Leser, die etwas anmerken wollen, können das per Tweet an den zuständigen Redakteur (unter dem Hashtag #opennews) oder via E-Mail tun. "You can tell us what you think of individual stories and suggest lines of inquiry", werben die Redakteure für die Idee. Superdupergeheime Storys bleiben allerdings mit Blick in Richtung Konkurrenz unter Verschluss. Verständlich. 

Was bringt das Ganze? Der Twitterstream unter #opennews gibt meiner Meinung nach nicht viel Informatives für die Guardian-Journalisten her. Dieser Meinung scheinen sie auch selbst gewesen, denn die Strategie wurde im Januar erweitert. Um die Kommunikation mit den Lesern besser zu gestalten, gibt es seitdem "Newsdesk Live", einen Blog, der die Inhalte der Redaktionskonferenz live zusammenfasst. Der Appell an die Leser wurde leicht umformuliert: "Each day on the Newsdesk live blog, the Guardian's national news team will bring you the news as we break it, explain how we choose what we report and why – and ask you to get involved. Send us your ideas, evidence and experiences to help shape our coverage."

Die Blogeinträge fielen zu Beginn äußerst ausführlich aus, ist mittlerweile aber stark eingedampft worden. Vielleicht waren die Kommentare der Leser nicht ergiebig genug, um diesen Aufwand zu rechtfertigen. Einige Leser haben sich auch darüber beschwert, dass das Feedback der Redaktion auf ihre Kommentare ausblieb. So ganz rund läuft die Sache also nicht. Trotzdem: Die Idee ist innovativ und verdient es, weiter beobachtet zu werden.

http://www.guardian.co.uk/news/series/newsdesk-live

 

Folgen statt anführen

Eine wahre Informationsflut erwartet die Leser der heute veröffentlichten Studie "The State of the News Media 2012", die alljährlich die Entwicklungen auf dem US-Medienmarkt analysiert. 

Gleich zu Beginn heißt es: Dank mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets werden mehr Nachrichten konsumiert. Eigentlich eine gute Nachricht für Medienunternehmen. Betonung auf "eigentlich". Die Autoren der Studie stellen nämlich im nächsten Atemzug fest: "A year ago, we wrote here: “The news industry, late to adapt and culturally more tied to content creation than engineering, finds itself more a follower than leader shaping its business.” In 2012, that phenomenon has grown." 

Die Folge der mangelnden Innovationskraft: "Technology giants" wie Google, Amazon, Apple und Facebook nähmen den traditionellen Medienproduzenten die Butter vom Brot. Nur in wenigen Fällen würden Zeitungen oder Rundfunkanstalten neue Ansätze in der Nachrichtenvermarktung wagen. Beispiele seien der Boston Globe oder die Financial Times, die sich aus dem von Apple und Google dominierten App-Universum gelöst und eigene mobile Anwendungen entwickelt hätten.  

Das Fazit der Studie lautet deshalb: "In sum, the news industry is not much closer to a new revenue model than a year earlier and has lost more ground to rivals in the technology industry. But growing evidence also suggests that news is becoming a more important and pervasive part of people’s lives. That, in the end, could prove a saving factor for the future of journalism."

Neben dem Status quo arbeitet das Pew Research Center auch jedes Jahr Zukunftstrends für die Branche heraus. Die Mitarbeiter erwarten unter anderem Folgendes: "Mobile may be leading to a deeper experience with news than on the desktop/laptop computer." User würden mit den neuen Geräten mehr in das Konsumieren von Nachrichten eintauchen. Eine weitere Beobachtung lautet: "Social media are important but not overwhelming drivers of news, at least not yet." Nur jeder zehnte Konsument von digitalen Nachrichten werde über Facebook- oder Twitter-Empfehlungen auf Nachrichten aufmerksam. Die meisten Konsumenten suchten die Inhalte selbst aus, entweder direkt auf den Websites von Zeitungen und anderen Newsanbietern oder mit deren mobilen Anwendungen. 

Der Bericht "State of the News Media" wird jährlich vom Pew Research Center im Rahmen des "Project for Excellence in Journalism" herausgegeben. Ziel des Projekts ist es nach eigener Aussage, die "information revolution" zu erforschen und sowohl Journalisten als auch Konsumenten dabei zu helfen, den Wandel der Medien zu verstehen.

Hier geht's zur Website der Studie: http://stateofthemedia.org

Dringend gesucht

Interviewpartner zum Thema Glück in Berlin und Umgebung. Kennen Sie oder sind Sie jemand, der sich als glücklich bezeichnen würde? Falls ja, kontaktieren Sie mich! Ich würde gerne darüber sprechen, was die Gründe für dieses Glück sind.

Ich denke dabei auch an Menschen, die in einem Teilbereich ihres Lebens glücklich sind, bei denen zum Beispiel privat alles im Lot ist, beruflich aber einiges im Argen - oder umgekehrt. Interessante Gesprächspartner für mich sind auch Senioren, die sich mit zunehmendem Alter immer glücklicher fühlen. 

Kontakt:

info@susanne-theisen.de oder 0177/652 73 74

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Star Wars Alaaf!

Die Reporter des WDR setzen bei der heutigen Eröffnung des rheinischen Straßenkarnevals ganz auf "die Macht".

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Rückblick, Ausblick und ein Lesetipp

Die Themen der letzten Woche waren mal wieder ganz schön bunt gewürfelt - so wie ich es mag: Nach dem Crowdfunding in der Wissenschaft ging es um die Zukunft des Fernsehens und schließlich noch um die Sanierung denkmalgeschützter Altbauen. Für die nächste Abgabe mache ich mich heute schlau, was die Cebit auf ihrem Health & Vitality-Parcours bieten wird.

Vorher will ich aber noch schnell auf einen spannenden Blogbeitrag von ZAPP hinweisen, den ich bei meiner morgendlichen Leserunde entdeckt habe. Autor Daniel Bröckerhoff setzt sich ausführlich mit dem Zensurvorwurf, der kürzlich gegen Twitter laut wurde, auseinander. 

http://zapp.blog.ndr.de/2012/01/27/twitter-verbessert-sich-und-alle-schreien-...

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"Da hätten doch alle Glocken läuten müssen!"

Die taz hat mit Barbara John gesprochen. Sie kümmert sich als Ombudsfrau um die Angehörigen der Opfer der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle. In dem Interview geht es unter anderem um die Probleme, mit denen die Hinterbliebenen der ermordeten Männer bis heute zu kämpfen haben. Lesenswert.

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Interviewvorfreude

Gerade frisch reingekommen ist der Interviewtermin mit der Schriftstellerin Ursula Ziebarth, einst die Geliebte von Gottfried Benn. Für das Kundenmagazin der GEWOBAG, bei der Ursula Ziebarth seit 50 Jahren Mieterin ist, werde ich ein Porträt der 90-Jährigen schreiben. Ich bin gespannt, was sie zu erzählen hat.

Nachtrag: Ein wirklich toller Termin mit einem schönen Ergebnis - auch dank der wunderbaren Fotos meiner Kollegin Tina Merkau.