Unlängst: Kochen mit dem Profi

Knapp 50 Kinder aus dem Märkischen Viertel haben im Rahmen der Kooperation der GESOBAU mit der Sarah Wiener Stiftung gelernt, wie man sich gesund ernährt. Jetzt überzeugte sich die Profiköchin persönlich davon, was die Kinder am Kochtopf drauf haben.

Schälen, würfeln, zupfen. An dem großen Holztisch in der Küche der Familienfarm Lübars bearbeiten 20 eifrige Kinderhände Birnen, Äpfel und frische Minze für einen Früchtetee. Dabei sind sie ziemlich geschickt. Kein Wunder, denn die Vorschulkinder der Kita »Krümelkiste« haben heute die siebte von insgesamt zehn Stunden ihres Koch- und Ernährungskurses auf dem Bauernhof. Wie man richtig mit Sparschäler und Messer umgeht, ist für die Kinder aus dem Märkischen Viertel längst kalter Kaffee. Heute geben sie sich außerdem besonders viel Mühe, denn sie erwarten einen Gast: Stiftungsgründerin Sarah Wiener kommt zu Besuch. Ihre Erzieherinnen und Kursleiterin Simone Gottschalk von der 2007 gegründeten Sarah Wiener Stiftung sowie die Kita-Leiterin Kerstin Rentner müssen die kleinen Köche deshalb nur noch hier und da unterstützen.

Damit ist die Stiftung, deren Motto »Für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen« lautet, auf dem besten Weg ihre Ziele zu erreichen. Durch die Förderung sollen Kinder lernen, kompetent und selbstständig mit dem Thema Ernährung umzugehen – sie sollen ein Bewusstsein dafür entwickeln, was gesund für sie ist. Und noch etwas will die Stiftung den Kindern vermitteln: dass Kochen mit frischen Zutaten Spaß macht. Diese Fähigkeit ist nach Ansicht von Stiftungsgründerin Sarah Wiener von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. »Beim Kochen geht es nicht nur um Nahrungsaufnahme, es ist einer der Eckpfeiler unserer Kultur. Kochen ist wie eine Muttersprache, die man erlernt, idealerweise von den Eltern, und später an seine Kinder weitergibt«, sagt die 52-jährige Mutter eines erwachsenen Sohnes. Viele Eltern nähmen diese Aufgabe leider nicht mehr wahr, fügt sie hinzu. Dem versucht sie mit ihrer Stiftung entgegenzuwirken.

Ohne Hilfe sei das nicht zu schaffen, betont die österreichische Profiköchin: »Um viele Kinder zu erreichen, sind Kooperationspartner wie die GESOBAU für uns extrem wichtig.« Das kommunale Wohnungsunternehmen unterstützt die Stiftung finanziell, bringt sie mit Kitas im Kiez in Kontakt und sorgt dafür, dass die Koch- und Ernährungskurse mit der Familienfarm Lübars einen geeigneten Veranstaltungsort bekommen. Dazu hat die GESOBAU vor eineinhalb Jahren das Elisabethstift Berlin, das den Bauernhof betreibt, mit ins Boot geholt. Helmut Wegner, Geschäftsführer des Elisabethstift Berlin, freut sich über die Zusammenarbeit. »Wir wollen mit unseren Angeboten ins Märkische Viertel hineinstrahlen. Die Kooperation mit der Sarah Wiener Stiftung und der GESOBAU hat uns dafür neue Möglichkeiten eröffnet«, sagt er beim Besuch der Stiftungsgründerin.

Auch Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der GESOBAU, ist an diesem Morgen auf die Familienfarm gekommen. Er ist zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen der Kooperation, die zunächst bis Ende 2016 läuft. »Als großes kommunales Wohnungsunternehmen ist es für uns selbstverständlich, nicht nur für einen qualitätsvollen Wohnungsbestand zu sorgen, sondern in unseren Quartieren auch sozial aktiv zu sein«, erklärt Franzen. Das Konzept der Stiftung, das auf nachhaltige Ernährungsbildung setze, passe sehr gut zum Grundverständnis der GESOBAU: »Uns gefällt, dass die Kinder zu Botschaftern werden. Auf Basis ihres neu erworbenen Wissens tragen sie Ideen, wie man sich besser ernährt, in ihre Familien.«

Unlängst erschienen in der "hallo nachbar", Seiten 21 und 22.

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